Hochbeete für 15 weitere Kitas

Paten gesucht: NABU weitet Projekt „Säen, pflegen, ernten“ aus

Landkreis Rotenburg. Gemeinsam säen, pflegen und ernten: Das vom NABU Rotenburg initiierte Hochbeete-Projekt an Kitas geht ins zweite Jahr. „Dank der Unterstützung durch die Bingo-Umweltstiftung und den Landkreis Rotenburg laden wir nun 15 weitere Einrichtungen zum Mitmachen ein. Sie erhalten kostenlos zwei kindgerechte Hochbeete inklusive Füllung, Werkzeug und Saatgut“, sagt Roland Meyer, der das Projekt wie im vergangenen Jahr organisiert. 2019 waren zehn Kitas und eine Grundschule dabei. „Aufgrund der guten Erfahrungen können wir die Aktion in diesem Jahr sogar noch ausweiten“, freut sich Meyer.

Das bewährte Konzept beinhaltet, dass die Kitas möglichst ein oder zwei Senioren oder Seniorinnen gewinnen, die sich mit den Kindern ans Gärtnern machen“, sagt NABU-Mitarbeiterin Wilma von Frieling, die 2019 selbst eine solche Aufgabe übernommen hat und auch 2020 wieder dabei ist. „Weil wir Workshops anbieten und die Paten vernetzen und auch vor Ort Tipps geben, sind keine Vorkenntnisse erforderlich“, macht Wilfried Glauch vom NABU-Vorstand Mut. Das Projekt verbindet gesunde Ernährung mit Naturerlebnis und sozialem Engagement sowie dem Miteinander von Generationen.

Die Industrie betreibt viel Werbeaufwand, um eher ungesunde Fertignahrung und Süßigkeiten unter die Leute zu bringen. Als Gegenpol sollten frisches Gemüse und Früchte für die Kleinen mit Erlebnissen verbunden werden“, so Meyer. Von Frieling: „Solche Erlebnisse hat, wer etwas sät, gießt und wachsen sieht und dann das frische Radieschen, die Wurzel und die Zuckerschote direkt vom Beet probiert.“ Und wessen Sinne so auf die Natur gestimmt sind, der kann von klein auf auch einen Blick für andere Gartenbewohner entwickeln – etwa das Rotkehlchen in der Hecke, den Laufkäfer und das Gänseblümchen im Rasen und den bunten Falter am Gemüsebeet.

Noch vor 30 oder 40 Jahren waren Gemüsebeete feste Bestandteile vieler Hausgärten“, erinnert Glauch. „Heute fehlt vielen Familien aber Platz, Zeit oder Wissen. Zugleich gibt es aber viele Ruheständler, die Zeit und Lust hätten, in ihrer Freizeit etwas Sinnvolles zu tun. Und was macht mehr Freude, als mit kleinen Kindern zusammen zu sein?“ Zumal viele Großeltern ja bedauerten, dass die eigenen Kinder und Enkel weit weg ziehen mussten, sagt von Frieling: „Umso schöner können da neue Kontakte zwischen den Generationen vor Ort sein. Das hat 2019 gut geklappt und ähnlich funktioniert es in manchen Kitas ja schon mit Vorlese- und Plattdeutschomas und –opas.“

Die elf Einrichtungen aus dem Jahr 2019 gärtnern auch 2020 und werden dabei locker vom NABU betreut. Zusätzlich ist Platz für weitere Kitas und Krippen. Zum Zuge kommen die ersten 15 Gespanne aus Einrichtungen und Senior-Paten, die sich melden. „Melden können sich aber auch Kitas, die noch keine Paten haben, und Leute, die gerne Paten wären, aber noch keine Kita gefunden haben. Wir versuchen dann wieder, Partner zusammenzubringen“, sagt Glauch. – Roland Meyer gibt weitere Infos und nimmt Anmeldungen entgegen unter 04263-911206 und r.meyer(at)nabu-rotenburg.de.